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19. April 2024

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Wissenschaft trifft Politik zur Entscheidungsvorbereitung

Wissenschaft trifft Politik zur Entscheidungsvorbereitung© APA

Spitzenforscher und Nationalratsabgeordnete eröffnen neues regelmäßiges Dialogformat. Anton Zeilinger, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Wolfgang Sobotka, Präsident des Österreichischen Nationalrates betonen bei erstem Treffen Notwendigkeit eines kontinuierlichen Austausches als Basis für Entscheidungsfindungen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse und politische Entscheidungen standen im Mittelpunkt des ersten Dialogs "Wissenschaft und Politik im Gespräch". Diese Treffen sollen künftig regelmäßig stattfinden. "Unser Ziel ist es, der Politik fundiertes, gesichertes Wissen zur Verfügung zu stellen - nicht nur zur Orientierung, sondern auch als Grundlage für die Entscheidungsfindung", betonte Wolfgang Sobotka, Nationalratspräsident bei der Eröffnung der Veranstaltungsreihe im Wiener Palais Epstein, die Sobotka und Anton Zeilinger, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften initiiert hatten.

Acht Wissenschafter und vierzehn Nationalratsabgeordnete
Zum Start trafen acht Wissenschaftler 14 Nationalratsabgeordnete aus allen Fraktionen zu einem Austausch auf vier wissenschaftlichen Gebieten: Quantenphysik, Life Sciences, Weltraumforschung und demographischer Wandel bzw. Migration. "Für die politische Gestaltung unserer Zukunft ist unabhängiges, wissenschaftliches Wissen unabdingbar", unterstrich Zeilinger.
"Die Akademie pflegt daher ganz bewusst den aktiven Dialog mit der Politik, wir wollen das Vertrauen zwischen Politik und Wissenschaft nachhaltig stärken, und zwar ganz konkret zwischen den handelnden Personen", so der ÖAW-Präsident. Die ÖAW ist bereits seit Längerem Partner von Politikern des Parlaments. Wissenschaftler stellen ihre Erkenntnisse etwa im Bereich der Technikfolgenabschätzung zur Verfügung. Sie bringen dort Monitoring-Berichte über relevante wissenschaftliche und technische Entwicklungen ein.

Quantenphysik
Nach den Einleitungen von Sobotka und Zeilinger starteten die einzelnen fachlichen Dialoge. Zur Quantenphysik referierten Francesca Ferlaino und Anton Zeilinger. Ferlaino ist Professorin für Physik an der Universität Innsbruck, Direktorin des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation Innsbruck der ÖAW und Mitglied der Jungen Akademie der ÖAW. Zeilinger, Professor an der Universität Wien, ist Senior Scientist am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation Wien der ÖAW.

Life Sciences
Zum Thema Life Sciences wurden die Abgeordneten von Claudia Jonak und Giulio Superti-Furga informiert. Jonak ist Principal Scientist am Center for Health and Environment des Austrian Institute of Technology (AIT), davor war sie Gruppenleiterin am Gregor-Mendel-Institut für Molekulare Pflanzenbiologie der ÖAW. Superti-Furga ist Gastprofessor an der Medizinischen Universität Wien, wissenschaftlicher Direktor des CeMM - Forschungszentrum für Molekulare Medizin der ÖAW, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des European Research Council (ERC).

Weltraumforschung
Zur Weltraumforschung informierten Monika Lendl und Wolfgang Baumjohann. Lendl ist Postdoctoral Researcher in der Arbeitsgruppe "Exoplanet Characterization and Observation" am Institut für Weltraumforschung der ÖAW in Graz sowie Kavli Fellow, University of Cambridge. Baumjohann ist Professor an der Universität München und der Technischen Universität Graz und Direktor des Instituts für Weltraumforschung der ÖAW.

Demographischer Wandel und Migration
Zum Themenbereich demographischer Wandel und Migration erläuterten Alexia Fürnkranz-Prskawetz und Wolfgang Lutz neueste Erkenntnisse. Fürnkranz-Prskawetz ist Professorin für Mathematische Ökonomie an der Technischen Universität Wien und Direktorin des Instituts für Demographie der ÖAW. Lutz ist Professor für angewandte Statistik an der Wirtschaftsuniversität Wien, Professorial Research Fellow an der Oxford Martin School for 21st Century Studies, stellvertretender Direktor des Instituts für Demographie der ÖAW und Gründungsdirektor des "Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital" (WU Wien, IIASA, ÖAW).

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 22.11.2018