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19. März 2024

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Heißes Wasser statt Gift als bestes Österreichisches Patent

Heißes Wasser statt Gift als bestes Österreichisches Patent© Österreichisches Patentamt

Umweltschonende Kunststofferzeugung, kluge Stifte für Parkinson-Patienten, klingende Innovationen gegen Diebe. Beste Erfindungen, kreative Marken und Menschlichkeit beim diesjährigen Staatspreis Patent.

(red/czaak) Der Österreichische Staatspreis „Patent“ wurde heuer zum dritten Mal vergeben, coronabedingt wurde die Veranstaltung im Internet abgewickelt. 283 Erfinder und Kreative hatten ihre Projekte eingereicht, gemeinsam mit der UNICEF wurde erstmals und zusätzlich ein Preis für die Kategorie „Humanity“ verliehen.

Das diesjährige Siegerprojekt kommt von der Technischen Universität Wien. Hier sollen künftig Kunststoffe mit heißem Wasser anstatt mit umweltschädlichen Lösungsmitteln produziert werden. Damit soll auch die Herstellung von kristallinen Polyimiden ohne massiv giftige Stoffe passieren. Mit diesem innovativen Verfahren hat das 15-köpfige TU-Team um Miriam Unterlass den Staatspreis für das „Beste Patent“ gewonnen.

„Immer mehr Erfindungen haben eine saubere Umwelt und die Gesundheit der Menschen im Blick, so auch die GewinnerInnen des Staatspreises Patent“, sagt Leonore Gewessler, Klimaschutzministerin. „Ich gratuliere allen PreisträgerInnen herzlich und bedanke mich für ihr Engagement, ihren Erfindergeist und die innovativen Lösungen“, so Gewessler.

Ein kleiner intelligenter Stift für Parkinson und ein Skarabeos gegen Langfinger
Den neuen Preis in der Kategorie „Humanity“ gewinnt Tibor Zajki-Zechmeister für seine sogenannte Tremipen. Diese misst das Zittern in den Händen von Parkinsonkranken und liefern in wenigen Sekunden eine Auswertung. Die im Aussehen einem Kugelschreiber ähnliche Tremipen zeigt Parkinson-Patienten entsprechend in Sekundenschnelle, wie es ihnen geht. Mithaben müssen sie diese Pen allerdings auch…

Wolfgang Langeder wiederum macht es mit seinem „Skarabeos“ Dieben nicht leicht. Seine Rucksäcke und Taschen mit Alarmsicherung tragen den Namen des altägyptischen Schutzsymbols und alarmieren via App am Smartphone, wenn ein Taschendieb sein Glück versucht. Dafür gab es die heurige Auszeichnung in der Kategorie „Beste Marke“.

Lob von Patentamtschefin und eine fachkundige Jury
„Kunststoff mittels Wasser, kleine kluge Stifte für Parkinson-Patienten oder klingende Innovationen gegen Diebe – das waren die Spitzenleistungen 2020“, so Mariana Karepova, Präsidentin des Österreichischen Patentamts. „Außergewöhnlich gute Erfindungen prüfen wir im Patentamt immer zweimal: Einmal, ob sie weltweit neu sind. Und ein zweites Mal, ob sie so gut sind, dass sie für den Staatspreis nominiert werden können“, betont Karepova.

In der Staatspreis-Jury waren Menschen, die sich unternehmerisch, oder wissenschaftlich mit Innovation und Kunst befassen, darunter Ulrike Rabmer-Koller (Unternehmerin), Petra Stolba (Österreich Werbung), Roswitha Hasslinger (Marktforschungsunternehmerin), Beate Tomassovits-Weis (Ö1-Journalistin) sowie Gerfried Stocker (Ars Electronica), Claus J. Raidl (IST Austria), Johannes Wedenig (Unicef), Harald Kubiena (Chirurg), Guido Kucsko (IP-Experte) und Klaus Pseiner (FFG).

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 13.11.2020