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26. April 2025

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Künstliche Intelligenz und das Thema Ethik

Künstliche Intelligenz und das Thema Ethik© Pexels.com/cottenbro

Europäische Standards für eine ethische KI in Europa ist das Thema bei einem Projekt der FH St. Pölten. Im Fokus stehen insbesondere Anwendungen im Bereich Transparenz und Nachhaltigkeit.

(red/czaak) Künstliche Intelligenz (KI) transformiert derzeit sämtliche Bereiche unseres Lebens. Viele Prozesse werden in Zukunft teilweise oder vollständig durch KI gesteuert. Umso wichtiger ist es, ein Rahmenwerk als Orientierungshilfe für eine verantwortungsvolle Entwicklung von KI-Anwendungen zu schaffen. Dieses Ziel verfolgt das Team des neuen EU-Projekts CERTAIN (Certification for Ethical and Regulatory Transparency in Artificial Intelligence). 

Europäische KI-Vorschriften und ein verantwortungsvoller Umgang mit Daten
Im Rahmen des EU-Projekts arbeitet nun auch ein Forschungsteam der Fachhochschule St. Pölten an neuen Maßstäben zur Sicherstellung ethischer und regulatorischer Standards in der Künstlichen Intelligenz. Es sollen Lösungen entwickelt werden, die Organisationen und Unternehmen dabei unterstützen, die europäischen Vorschriften für KI-Entwicklung und den verantwortungsvollen Umgang mit Daten schnell und kostengünstig einzuhalten.

„In CERTAIN wollen wir Werkzeuge entwickeln, die Transparenz und Überprüfbarkeit von KI-Systemen im Einklang mit den Anforderungen des 'EU-AI-Acts' ermöglichen“, betont Sebastian Neumaier, Projektleiter und Senior Researcher am Institut für IT-Sicherheitsforschung der FH St. Pölten. „Unser Ziel sind praxistaugliche Lösungen, die Unternehmen helfen, regulatorische Anforderungen effizient zu erfüllen und das Vertrauen in KI-Technologien nachhaltig zu stärken“, erläutert Neumaier.

Mehr Transparenz und mehr Innovation
Im Projekt sollen umfassende Leitlinien sowie digitale Tools unter Einhaltung der bestehenden europäischen Rechtsgrundlagen zu künstlicher Intelligenz (z. B. dem „AI Act“ der EU), entwickelt werden. In CERTAIN sollen benutzerfreundliche Lösungen für den öffentlichen Sektor wie für Unternehmen erarbeitet werden. Diese Maßnahmen sollen dabei unterstützen, komplexe Vorschriften im Bereich KI zu verstehen, die Vorteile fortschrittlicher Technologien und Innovationen zu erkennen und für sich zu nutzen. 

Das Forschungsprojekt möchte zudem gemeinsame Standards etablieren, die die Kooperation im Bereich der Datenverarbeitung und KI stärken und nachhaltiges Wachstum fördern. Durch die Einführung von Normen für Dateninteroperabilität und die Einhaltung bestehender Regularien will das Projekt zur Schaffung offener und vertrauenswürdiger europäischer Datenräume beitragen.

Nachhaltigkeit und ein praxisorientierter Austausch
Neben der Einhaltung von Vorschriften befasst sich CERTAIN auch mit den ökologischen Herausforderungen der KI-Wertschöpfungskette. Im Einklang mit dem EU-Programm „Green Deal“ legt die Programmlinie besonderen Wert auf energieeffiziente KI und nachhaltige Methoden der Datenbewirtschaftung. 

Das Forschungsprojekt „CERTAIN – Certification for Ethical and Regulatory Transparency in Artificial Intelligence“ wird unter der externen Leitung von Idemia Identity & Security France gemeinsam mit der Fachhochschule St. Pölten sowie 19 Partner aus zehn europäischen Ländern umgesetzt. Finanziert wird CERTAIN durch das EU-Programm Horizon Europe - Cluster 4: Digitalisierung, Industrie & Weltraum.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 28.02.2025