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21. Januar 2025

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Der Handel und die Preise und die Inflation

Der Handel und die Preise und die Inflation© Pexels.com/michael burrows

In deutscher Handelsbranche wollen immer mehr Unternehmen ihre Preise erhöhen. Bei Dienstleistungsbetrieben sinken hingegen die Preiserwartungen. Deutsches ifo-Institut erwartet entsprechende Auswirkungen auf Inflation.

(red/cc) Im Handel wollen wieder mehr Unternehmen ihre Preise anheben. Das in München (D) ansässige Wirtschaftsforschungsinstitut ifo führt bei und mit Betrieben regelmäßige Erhebungen und Studien durch und sieht nun in der Handelsbranche Anzeichen für teils massive Preiserhöhungen.

Besonders stark stiegen die Preiserwartungen im Einzelhandel und hier vor allem bei Nahrungsmitteln und Getränken. Daraus resultieren Auswirkungen in Richtung Inflation. „In den kommenden Monaten dürfte die Inflationsrate etwas anziehen und über dem Zwei-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank liegen“, sagt Timo Wollmershäuser, Konjunkturchef beim ifo-Institut. 

Rückgang bei Dienstleistern gute Nachricht für weitere Inflationsentwicklung

In den konsumnahen Dienstleistungsbranchen setzte sich hingegen der Rückgang bei den Preiserwartungen fort. Hier wurde laut ifo sogar der niedrigste Wert seit März 2021 erreicht. „Der Rückgang bei den Dienstleistern ist eine gute Nachricht für die weitere Inflationsentwicklung, denn dort war der Preisauftrieb aufgrund ihres hohen Lohnkostenanteils bis zuletzt der wichtigste Inflationstreiber“, ergänzt Wollmershäuser.



Angesprochen auch hier auf Auswirkungen für die Inflationen meint Wollmershäuser: „Durch eine Reihe von Sondereffekten wird die Inflation im kommenden Jahr zunächst über zwei Prozent bleiben. Allein der Anstieg des CO2-Preises für Benzin, Heizöl und Gas sowie bei Briefporto und privaten Krankenversicherungen werden die Inflation erhöhen.“ Im Verarbeitenden Gewerbe und bei unternehmensnahen Dienstleistern sanken die Preiserwartungen ebenso, detto im Baugewerbe, wo mehr Unternehmen ihre Preise senken als erhöhen.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 12.12.2024