„Das bringt Agilität und Innovation“
Die digitale Transformation von Unternehmen beinhaltet nun auch Ökonomie, Ökologie und Soziales. Finanzchefin Nora Lawender und HR-Chefin Gertrud Götze aus der Geschäftsführung von T-Systems über die Rolle von KI, Innovation und Sicherheit im Unternehmen und wie Digitalisierung auch hilft, das Leben zu erleichtern.
Economy: Wie definiert sich die aktuelle Rolle von IT-Dienstleistern?
Lawender: Früher waren wir primär Techniklieferanten, heute sind wir strategischer Partner für die gesamte Unternehmensentwicklung und IT ist hier DER Treiber. Neben Technologie bringen wir auch fundiertes Wissen über Geschäftsmodelle und Prozesse ein. Und via Co-Innovation entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden innovative Lösungen. Dieses umfassende Verständnis und die frühe Erkennung neuer Trends sind entscheidend, um Unternehmen in ihrer digitalen Transformation zu unterstützen.
Wie verändert Digitalisierung betriebliche Wertschöpfungsketten?
Lawender: Digitale Plattformen und Collaboration-Tools erleichtern die Zusammenarbeit über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen und entlang von Wertschöpfungsketten. KI verbessert Prognosen und beschleunigt Entscheidungen. Im Kontext mit den neuen NIS-2 Regularien ist auch die Cybersicherheit Thema. Betriebe müssen Integrität und Verfügbarkeit ihrer Informationssysteme gewährleisten, auch für mehr Vertrauen in digitale Zusammenarbeit.
Welche IT-Dienste sind aktuell gefragt?
Lawender: Flexible und skalierbare Lösungen für eine effizientere und kostengünstigere Infrastruktur. Cloud-Computing ist hier die Basis. Dazu Managed Services, weil Betriebe sich stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und IT-Aufgaben auslagern. Und dann Automatisierung. Mit Low-/No-Code-Plattformen können Unternehmen ohne große Programmierkenntnisse rasch eigene Anwendungen entwickeln für mehr Innovationsfähigkeit.
Gibt es Beispiele für Umsetzungen?
Lawender: Thema Fachkräftemangel, auch in der öffentlichen Verwaltung. Zur Verbesserung von Umweltstandards sind hier parallel massive Steigerungen bei Verfahren zu erwarten. Mittels Digitalisierung und Citizen Development kann hier gegengesteuert werden. T-Systems unterstützt dabei mit einer Plattform auf PEGA-Basis. Wir greifen dabei auf unser umfassendes Know-how zurück, gehört doch die erfolgreiche Digitalisierung von Geschäftsprozessen zu unserem Kerngeschäft.
Thema KI. Gibt es eigentlich Branchen, die nicht unterstützt werden können?
Götze: Grundsätzlich benötigt es einmal Menschen, um diese Anwendungsfälle umzusetzen. Eine interessante Anwendung betreut T-Systems derzeit in einem Krankenhaus: Wie kann KI Blutvergiftungen verhindern. Dabei werden die Vital-Daten der Intensivpatienten erfasst und in der sicheren Open Telekom Cloud von einem KI-Algorithmus analysiert. Das System kann rund zehn Stunden vor Ausbruch einer Sepsis das individuelle Risiko vorhersagen und ermöglicht die Verhinderung.
Wie sieht es hier mit der Sicherheit aus?
Götze: Cyber-Sicherheit entwickelt sich rasant, besonders durch KI. Durch kontinuierliches Training der Systeme können Anomalien früh erkannt werden. Es braucht aber auch die schnelle Wiederherstellung nach Angriffen, um wirtschaftliche Schäden zu minimieren. Unternehmen sollten Cyber-Sicherheit ganzheitlich denken. Die Segmentierung von Netzwerken verkleinert etwa die Angriffsflächen. Und das „Zero Trust“-Prinzip sorgt für sichere und kontrollierte Zugriffe auf Anwendungen.
Stichwort noch Big Data?
Götze: Digitalisierung und intelligente Datennutzung sind heute Standard. Die wahre Innovation liegt bei KI mit Large Language Models wie ChatGPT oder Deep Learning, visuelle Mustererkennung und Vorhersage-Algorithmen. Als T-Systems arbeiten wir gemeinsam mit unseren Kunden, um diese Technologien in ihre Prozesse zu integrieren und so die Basis für nachhaltige Innovation zu schaffen.