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19. März 2024

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Auf biegen und brechen

Auf biegen und brechen© piqs.de/skatan

Karl Landsteiner Privatuniversität Krems startet modernst ausgestattetes Biomechanik-Labor für Forschungen an der Knochenarbeit.

Das Speziallabor für Biomechanik an der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems (KL-Krems) geht in den Vollbetrieb. Das Labor setzt mit einer Vielzahl von Spezialgeräten für modernste Messaufgaben und Analysen neue Standards, wo insbesondere die Ausstattung für den Fachbereich Biomechanik ausgeweitet wurde. Die KL-Krems konnte bereits in der Vergangenheit mit Forschungen im Bereich Osteoporose und orthopädische Biomechanik international reüssieren, nun sichert das neue Labor die weltweite Wettbewerbsfähigkeit für die nächsten Jahre und damit soll auch die Attraktivität des Wissenschaftsstandortes Krems weiter gesteigert werden.
Knochen-Jobs sind an der KL Krems dem Vernehmen nach sehr populär, zumindest für Wissenschafter im Fachbereich Biomechanik. Mit dem Beginn des Vollbetriebs des angegliederten Biomechanik Labors (BMLAB) kann die KL Krems als Medizinuni nun österreichweit einmalig moderne Forschungsbedingungen im technischen Bereich der Knochen-Biomechanik anbieten. Röntgen-Mikrocomputertomografie, 3D-Drucken und komplexe Computersimulationen sind jetzt erstmals gemeinsam mit fortschrittlichen Tests mechanischer Materialeigenschaften und optischen Verfahren zur Bewegungs- und Verformungsmessung in einem Labor möglich.

Komplexe Knochen
"Osteoporose-bedingte Frakturen lassen sich anhand der Knochendichte allein nur schlecht prognostizieren. Wir wollen durch ein besseres Verständnis der Knochenstruktur und der Belastbarkeit von Knochen ganz neue Vorhersagemöglichkeiten entwickeln“, so Dieter Pahr, Professor für Muskuloskelettale Biomechanik an der KL Krems und Leiter des Fachbereichs für Biomechanik. Tatsächlich erfasst die Messung von Knochendichte "nur" die Knochenmasse. Das ist eine wichtige Größe, die auf die Tragfähigkeit Einfluss hat, aber bei weitem nicht die einzige. "Es ist auch ganz entscheidend wie die Masse im Knochen verteilt ist. Auch die Form und die Größe der einzelnen Dichtebereiche und die Knochenqualität selbst haben entscheidenden Einfluss auf die Knochenfestigkeit“, so Pahr weiter. Genau diese Feinheiten des Knochens untersucht der Spezialist nun mit seinem Team an der KL Krems.

Angewandte Forschung für die Praxis
Im BMLAB können zudem nun auch Computermodellberechnungen auf Basis modernster IT-Infrastruktur neben den experimentellen Arbeiten im BMLAB durchgeführt werden. Eine Möglichkeit, die insbesondere für die Arbeiten von Pahr wichtig ist. Der Experte arbeitet auch an Computermodellen die Vorhersagen über Belastbarkeit oder Bruchlast von individuellen Knochen erlauben sollen. Die Forschungsarbeit an der KL Krems ist zwar grundlegender Natur, doch hat sie einen ganz klaren Praxisbezug,
"Unser Ziel ist, die Beziehung zwischen dem Bruchverhalten eines individuellen Knochens und seiner dreidimensionalen Materialeigenschaften so gut zu verstehen, dass Bilddaten eines routinemäßigen CT-Scans als Grundlage für computer-basierte Vorhersagen über die Bruchlast dienen können“, unterstreicht Pahr. „Das wäre ein enormer Fortschritt im klinischen Alltag, etwa bei der Diagnose und Therapieverfolgung von Osteoporose-Patientinnen und -Patienten." Die Arbeit seines Teams steht damit exemplarisch für die gesamte Forschung an der KL Krems, die sich auf Nischenfelder in gesundheitspolitisch relevanten Brückendisziplinen mit echtem Mehrwert für Betroffene konzentriert.

Karl Landsteiner Privatuniversität Krems
Die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL) sieht sich als Wegbereiterin und Katalysatorin für zukunftsorientierte, gesellschaftlich relevante Lehr- und Forschungsbereiche in der Medizin und den Gesundheitswissenschaften. Sie fokussiert auf ein fächerübergreifendes, international ausgerichtetes Studienprogramm, das eine sinnvolle Ergänzung zum klassischen Ausbildungsangebot der öffentlichen Universitäten darstellt. Mit ihrem europaweit anerkannten Bachelor-Master-System will die KL eine flexible Bildungseinrichtung darstellen, die auf die Bedürfnisse der Studierenden und Anforderungen des Arbeitsmarkts abgestimmt ist.
In der Forschung konzentriert sich die KL gezielt auf Nischenfelder in gesundheitspolitisch relevanten Brückendisziplinen wie der Medizintechnik, der Psychodynamik und Psychologie sowie dem Thema Wasserqualität und den damit verbundenen gesundheitlichen Aspekten. Die KL wurde 2013 gegründet und von der Österreichischen Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung (AQ Austria) akkreditiert.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 06.04.2018