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19. Mai 2024

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20 Prozent weniger Energie und 50 Prozent weniger CO2

20 Prozent weniger Energie und 50 Prozent weniger CO2© Siemens_FutureKeyVisual

Siemens und Mercedes-Benz transformieren mit digitalem Energiezwilling die Nachhaltigkeit industrieller Produktionen. Weiterer Fokus betrifft Thema Energieeffizienz.

(red/czaak) Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft zwischen Siemens und der Mercedes-Benz AG haben die beiden Unternehmen gemeinsam einen digitalen Energiezwilling entwickelt, um die Integration von Energieeffizienz- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen in einer modernen Fabrikplanung zu verbessern.

Der innovative „Digital Energy Twin“ soll dem Autohersteller dabei helfen, weltweit alle eigenen Produktionsstandorte bis 2039 zu einhundert Prozent mit erneuerbaren Energien zu betreiben. Dieser „Zwilling“ soll sowohl für neue als auch für bestehende Fabriken die Energieplanung in der Frühphase verbessern, vereinfachen und beschleunigen und damit final die Planungszeit signifikant reduzieren.

Expertise von Siemens in Bereichen Dekarbonisierung und digitale Energiezwillinge
Die Zusammenarbeit kombiniert die Expertise von Siemens in den Bereichen Dekarbonisierung und digitale Energiezwillinge mit dem fundierten Automobilbau-Know-how von Mercedes-Benz, um eine skalierbare Anwendung für das Umfeld der Automobilbranche zu entwickeln. Siemens stellt dabei auch Schulungs- und Supportleistungen für den digitalen Energiezwilling bereit und verantwortet die Wartung und Weiterentwicklung, damit dieser im gesamten globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz eingesetzt werden kann.

Basierend auf Verhaltensmodellen von Gebäuden, technischen Anlagen und Energieerzeugungseinrichtungen verknüpft der Digital Energy Twin Wetterdaten, Lastprofilsimulation, Anlagenauswahl und Dimensionierung. Das Tool wurde in der „Factory 56“ im Mercedes-Benz-Werk Sindelfingen entwickelt. Durch die Simulation eines physischen Energiesystems werden vorgeschlagene Planungsszenarien für den Energieverbrauch verifiziert und Empfehlungen zur Optimierung der gewünschten Ergebnisse gegeben, einschließlich Energieeffizienz und damit verbundener Kostenersparnis sowie Emissionsreduzierung.

Exakte Modellierung von Betriebsprozessen und Energienutzung
„Dank der genauen Modellierung von Betriebs- und Energienutzungsszenarien ermöglicht der digitale Energiezwilling eine schnellere und transparentere Entscheidungsfindung in frühen Planungsphasen“, sagt Matthias Rebellius, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO von Smart Infrastructure. „Dies zeigt, wie wir bei Siemens die reale und die digitale Welt miteinander verbinden, um skalierbare, nachhaltige Fortschritte in der Industrie voranzutreiben. Es ist ein spannender erster Schritt zu einem integrierten Prozess für optimierte Planung, Gebäudebetrieb und Produktion“, betont Rebellius.

Basis für den Digital Energy Twin ist der Siemens Xcelerator, eine offene digitale Business-Plattform für die digitale Transformation von Unternehmen, wo final dann auch gemeinsam maßgeschneiderte Produkte und Lösungen für die unterschiedlichsten Branchen entwickelt werden können, und das parallel bzw. ohne Beeinträchtigung der normalen Prozessabläufe. Siemens und die Mercedes Benz AG haben bereits 2021 eine strategische Partnerschaft für die nachhaltige Automobilproduktion vereinbart.

Bis zu 20 Prozent Energieeinsparungen und 50 Prozent Senkung der CO₂-Emissionen
„Der Digital Energy Twin ist unsere Antwort, um erfolgreich Gebäudeprozesse zu visualisieren, zu analysieren und nachhaltig zu optimieren. Durch diesen innovativen Ansatz können wir bestehende Fabrikgebäude besser verstehen und sie in lebendige Smart Buildings transformieren. Und so maximieren wir ihr Potenzial und setzen zukunftsweisende Maßstäbe für eine energieeffiziente und nachhaltige Gebäudenutzung im globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz,“ ergänzt Arno van der Merwe, Vizepräsident Produktionsplanung von Mercedes Benz Cars.

Digitale Energiezwillinge sind ein wichtiger Bestandteil des Siemens-Portfolios zur Unterstützung von Industriekunden bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeits- und Dekarbonisierungsziele. Wie kürzlich bekannt gegeben, arbeitet Siemens mit einem weiteren internationalen Partner an dessen globaler Net-Zero-Production-Roadmap zusammen. Dabei wird ein digitaler Energiezwilling eingesetzt, um den Energieverbrauch zu simulieren und zu ermitteln, wo in 15 Brauereien weltweit Energieeinsparungen erreicht werden können. Siemens schätzt zwischen 15 und 20 Prozent Energieeinsparungen an jedem Standort sowie eine durchschnittliche Senkung der CO₂-Emissionen um 50 Prozent.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 06.05.2024