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12. Dezember 2024

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Mehrere ERC-Grants für Österreichische Forscherinnen

Mehrere ERC-Grants für Österreichische Forscherinnen© pexels/chokniti khongchum

Physiker Bernhard Bayer und Chemiker Andreas Grüneis von TU Wien sowie Archäologin Edeltraud Aspöck und Sozialanthropologe Hubert Feiglstorfer von ÖAW erhalten begehrte EU-Prämierungen im Umfang von jeweils knapp zwei Millionen Euro.

(red/cc) Die ERC-Grants des European Research Council (ERC) sind die wohl prestigeträchtigsten und mit zwei Millionen Euro auch höchstdotierten Förderungen Europas. Sie gehen an Wissenschaftler, die bereits auf jahrelange Erfahrung und große wissenschaftliche Erfolge verweisen können. Kürzlich wurden nun die diesjährigen Prämierungen verlautbart.

Zwei der ERC-Consolidator Grants gehen an die TU Wien, beide betreffen das Thema „Materials and Matter“. Andreas Grüneis vom Institut für Theoretische Physik der TU Wien bekommt einen ERC-Grant für die Entwicklung neuer quantenphysikalischer Methoden zur Berechnung der Eigenschaften von Materialien. Der zweite geht an Bernhard C. Bayer vom Institut für Materialchemie für sein Projekt, zweidimensionale „Hoch-Entropie-Materialien“ herzustellen, neue Werkstoffe mit besonderen physikalischen und chemischen Eigenschaften.

Austrian Center for Digital Humanities and Cultural Heritage und Institut für Sozialanthropologie
Ebenso knapp vier Millionen an neuen Fördergeldern für Forschungsprojekte konnten Edeltraud Aspöck und Hubert Feiglstorfer einwerben. Die zwei Wissenschaftler der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) wurden in der aktuellen Vergaberunde der Forschungspreise des Europäischen Forschungsrates (European Research Council, ERC) ebenso ausgezeichnet.

Edeltraud Aspöck ist Archäologin vom Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage und Hubert Feiglstorfer ist Architekturwissenschaftler vom Institut für Sozialanthropologie. Inhaltlich werden sie in den kommenden fünf Jahren die frühmittelalterlichen Praktiken im Umgang mit toten Menschen weiter ergründen sowie Studien zu wenig bekannten Aspekten der technischen und sozialen Zusammenhänge zwischen Bautraditionen und klimatischen Anpassungsmustern durchführen.

Leben und Sterben im Frühmittelalter und ein stolzer ÖAW-Präsident
„Die ÖAW ist stolz auf ihre Forschenden Edeltraud Aspöck und Hubert Feiglstorfer, die beide hochdotierte Grants für ihre Forschungsideen einwerben konnten. Aspöcks Arbeit wird uns helfen, die Beziehung von Lebenden zu den Toten im Mittelalter besser zu verstehen. Feiglstorfer stellt eine hochaktuelle Forschungsfrage zur Veränderung von Bauformen in Zeiten des Klimawandels ändern“, gratuliert Heinz Faßmann, Präsident der ÖAW.

Was erzählen Gräber über eine Gesellschaft und welche Einsichten ermöglichen sogenannte gestörte Gräber zu den Themen Totenkult, Begräbnis und Umgang mit den Toten im 5. bis 8. Jahrhundert n. Chr. ist das Forschungsthema der Archäologin Edeltraud Aspöck. Die Wissenschaftlerin widmet sich hier den menschlichen Interaktionen mit den Materialien bzw. Überresten der Toten, Grabbeigaben und Gräbern, nach der Bestattung im frühmittelalterlichen Mittel- und Osteuropa. Ziel ist ein besseres Verständnis der Beziehung zwischen den Lebenden und den Toten in dieser Epoche.

Das Thema Bauwerke im Klimawandel als interdisziplinäre Forschungsdisziplin
Beim zweiten ÖAW-Projekt geht es um das Thema, dass ein großer Teil der Weltbevölkerung immer noch in traditionellen Bauformen lebt und diese auf ein breites Spektrum an lokalen, ökologisch nachhaltigen Materialressourcen zurückgreift. Sie haben sich den unterschiedlichen klimatischen und geologischen Bedingungen angepasst. Wie aber diese lokalen Bauarten durch die Klimakrise verändert und welche technischen Anpassungen durch sozioökonomischen Wandel, Bevölkerungswachstum und Globalisierung vorgenommen werden, daran forscht Hubert Feiglstorfer.

Mithilfe unterschiedlicher Disziplinen wie Architektur, Ingenieurwesen, Umweltnaturwissenschaften und Soziologie wird er zwei Regionen in Eurasien erforschen, die lokale Gebäudetechnologien verwenden, und damit materielle und immaterielle Aspekte des Handwerks in ihrem jeweiligen Kontext zusammenführen. Mit den neuen Grants erhöht sich die Anzahl der seit 2007 an ÖAW-ForscherInnen vergebenen Preise Angaben zufolge auf 73 ERC Grants und 7 Proof of Concept Grants. Die ÖAW war zudem an weiteren 18 ERC Grants beteiligt.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 14.02.2023